Lieben
Bin gerade mal wieder etwas traurig. Vor allem nach diesen ostertagen. Als 4 Jahre langer single sind Feiertag wirklich die Hölle! Da merkt man erst wieder wie sehr einem die zweisamkeit fehlt.
Ich will auch wieder lieben. Ich will mich in armen verlieren können. Ich will die Schmetterlinge. Ich will die Romantik und sogar die kleinen Streitigkeiten. Ich will das Gefühl, es kaum erwarten zu können, den Partner nach der arbeit wieder zu sehen. Ich will küssen, Hand in Hand durch den Park gehen, lachen, träumen und Gedanken teilen. Ich will wütend auf ihn sein und mich wieder versöhnen. Ich will Alltag und dann wieder etwas neues an ihm entdecken.
Ich will Familie (und mit 30 ist das schon recht spät)
Ich will nicht mehr einsam sein.
Ja. Meine Freunde und meine Eltern sind immer für mich da, doch den Partner, den ersetzen sie nicht.
Heute war mein Bruder mit frau und Kind bei meinen Eltern. Er ist jünger und ist gerade ins neue haus gezogen. Meine Schwester hat einen freund und zwei Kinder. Wenn wir alle an den Feiertagen ei meinen Eltern sind, fühle ich mich fehl am platz. Überflüssig!
Und ständig die fragen von bekannten und Freunden. "Wann willst du denn mal Kinder haben?" "Du musst dich jetzt auch mal ran halten!" "Beeil dich, du wirst nicht jünger!"
Und diese versuche mich mit irgendwem zu verkuppeln, weil ich ja verzweifelt sein muss..... das nervt, setzt mich unter Druck und macht mich noch trauriger.
Ich will ja einen Partner! Aber nach 4 Jahren glaub ich langsam nicht mehr dran. Selbst flirten kann ich nicht mehr.
In meiner alten Beziehung war ich anscheinend anziehender. Ich musste einige zurück weisen, ich war ja vergeben. Und seit 4 Jahren..... nichts.
Langsam glaub ich, das wars. Das wird nichts mehr.
Ändern kann ich es leider nicht. Es ist nun mal wie es ist. Aber ich will nicht mehr bei familienfesten überflüssig sein, oder bedauert werden.
So lang sollte das hier gar nicht werden, es kam auf einmal raus.
Gute Nacht da draußen
Vielleicht fühlt ja jemand so wie ich mich fühle
War über zehn Jahre alleine, wollte das zwar mehr oder weniger so, konnte es mir aber andererseits auch absolut nicht mehr vorstellen, wie denn da überhaupt noch mal was passieren sollte ohne mich der typischen Suche a la Hinz und Kunz, sprich der Beliebigkeit, hinzugeben. Ich ging also im Grunde davon aus, den Rest meines Lebens für mich, unverliebt und ungeliebt zu verbringen. Irgendwann, es war im Herbst 2013 (und ich bereits in den späten Vierzigern) geschah völlig unerwartet diese "zufällige" Begegnung und eine mehr als turbulente Achterbahnfahrt der Gefühle bestimmte plötzlich wieder mein Leben ... dies bis zum heutigen Tag und sicher weit darüber hinaus. =)
Was ich sagen will: Lass Dir nicht von anderen einreden, WANN für was die rechte Zeit wäre. Alles geschieht im richtigen Moment und zu spät gibt es für die Liebe nie. Kümmere Dich um Dich selbst, so lange Du noch alleine bist und genieße Dein Leben, der Rest passiert sicher von alleine und vor allem unerwartet.
Good Luck!
Danke dir! Das gibt mir Hoffnung und baut mich auf.
Ich werde deinen Rat gern befolgen :)
Vier Jahre sind ein Klacks. Das mal vorne weg.
Natürlich ist es im Vergleich zu manchen viel - oder es kommt einem wie sehr viel vor. Aber grundsätzlich ist es nichts. Nicht mal ein halbes Jahrzehnt. Also ruhig Blut. Und das mit dem Flirten kann man wieder lernen.
Die Familie würde ich an erster Stelle mal ruhig stellen. Das ewige gefragt werden ist es, dass einem die Dauer noch länger erscheinen lässt. Ich habe auch solche Freunde, die nur das Beste für mich wollen. am besten noch verkuppeln. Danke. Aber NEIN danke. Wenn du ihnen das klar machen kannst, fällt schon mal ein grosser Teil weg.
Und dann - drauf los. Einfach aktiv Leben, dich nicht isolieren oder selbst bemitleiden und dann werden die Schmetterlinge schneller wieder zu dir finden, als dass du nur daran denken kannst.
Viel Glück!
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Danke :)
Ich versuche immer meiner Familie den Wind aus den segeln zu nehmen, aber irgendwie reagieren sie gar nicht drauf. Aber ich werde mich nicht isolieren und mal sehen... man weiß ja wirklich nicht was, wie kommt.
Aber wie ich wieder ungezwungen flirten lernen kann, dass weiß ich noch nicht.
Danke für die aufbauenden Worte :)
"Nicht flirten können" hat seine eigene Anziehungskraft. Für manch einen mehr als das typische Getue ... ;-)
"Aber wie ich wieder ungezwungen flirten lernen kann, dass weiß ich noch nicht."
übung macht den Meister. Soll nicht heissen, dass du dir ein komisches "Getue" aneignest, denn das verstehe ich auch nicht unter flirten (dann lieber etwas tolpatschig), sondern eher die Gelegenheiten nutzen die sich dir bieten, auch wenn das Gegenüber nicht deinen Vorstellungen entspricht. So flirtet es sich am einfachsten, weil nichts auf dem Spiel steht und du das Spiel wieder "erlernen" kannst :)
Hier noch aus dem Munde eines fast 60-Jährigen ein paar Klischees, die doch nicht eines wahren Kerns entbehren:
- Um nicht mehr verzweifelt zu suchen, muss man gelernt haben, sich selbst genug zu sein: Allein-Sein und Einsam-Sein sind zweierlei Paar Stiefel.
- Wer ausstrahlt, sich selbst genug zu sein, an dem perlen auch besserwisserische Ratschläge wohlmeinender Angehöriger ab (und erst recht solche Ratschläge wie meine hier). ;-)
- Oft findet man erst, wenn man nicht mehr sucht. (Das gilt übrigens nicht nur für Partnerschaften, sondern auch für Schlüssel, Scheren, Namen, Ideen und vieles mehr) ;-)
He, lass dich nicht schon nach dem ersten Drittel deines Lebens unterkriegen. Ich drück' dir die Daumen, dass du glücklich wirst. Dafür hast du noch alle Zeit der Welt...